Katze im Fenster

Warum sitzt die Katze im Fenster? Was denkt der Mann mit den vier Uhren? Warum steht das Pferd im Universum?

Das Werk eines Künstlers lebt in der Wahrnehmung durch andere. Ein künstlerisches Projekt, das sich selbst mit dem Werk eines Künstlers auseinandersetzt, muss also diese Wahrnehmung wachrufen. Was sehen wir? Was sagt uns dieses Bild?

Locker sein und locker bleiben sind an sich schon keine leichten Übungen. Besonders schwer wird es oftmals, wenn es um die Betrachtung moderner Kunst geht. Hier hilft das Theaterstück ‚Katze im Fenster’. Zahlreiche unabgestimmte Meinungen zu dem Werk des deutschen Malers Bruno Goller – einem bedeutenden Vertreter der Moderne – helfen beim Durchatmen und zeigen, dass es für jeden Kunstbetrachter zumindest eine große Freiheit gibt: Die Freiheit der eigenen Meinung. Und das Theaterstück liefert auch den Nachweis, dass es ein Leben nach dem Tode gibt: Denn das Werk eines Menschen lebt in der Wahrnehmung durch die heute Lebenden.

Das Theaterstück ‚Katze im Fenster’ ist aus Gesprächen entstanden, die mit ca. 30 Personen unterschiedlicher Herkunft und im Alter von 5 bis 70 Jahren über die Bilder von Bruno Goller geführt wurden. Ein ‚Kathartischer Raum’ gab jedem Interessierten die Möglichkeit die Werke in Ruhe zu betrachten und sich dazu zu äußern. Eindrücke, Gefühle, Beobachtungen, Erinnerungen – alles was die Bilder in einem wachriefen, konnte geäußert werden. Aus diesen Bildbetrachtungen wurde in Zusammenarbeit mit den SchauspielerInnen das Stück entwickelt.

‹ zurück

Mit: Paula König, Nora Viebahn, Dominik Blumberg, Tobias Zippel. Kostüme: Sabine Rautenberg. Bühne/Licht: Martin Kuchejda. Grafik/Projektionen: Danny Frede. Produktion: Bruno-Goller-Haus, Gummersbach 2009.